Die Tee-Zeremonie
Die Geschichte des Tees
Ursprünglich war Bier das Hauptgetränk der Ostfriesen. Durch den wesentlich geringeren Preis des Tees wurde das Bier allerdings stark zurückgedrängt und der Tee hat sich durchgesetzt.
Zurück geht die Geschichte des Tees bis ins 17. Jahrhundert. Die ersten ostfriesischen Fischer, welche für die „Niederländische - Ostindien – Kompanie“ fuhren und das erste Mal Tee nach Europa brachten, dürften um 1610 den ersten Tee mit nach Ostfriesland gebracht haben. Durchgesetzt hat sich das Getränk in der Bevölkerung allerdings erst viel später, da Tee um 1675 noch als Medizin galt. Ab 1720 gab es dann schon einen umfangreichen Teehandel. Ab Ende des 18. Jahrhunderts war das trinken des ostfriesischen Tees dann schon weit verbreitet.
Im Jahr 1768 kam es allerdings zum „Teekrieg“. Friedrich der zweite versuchte nach dem Scheitern der „Königlichen preußisch – asiatischen Compagnie“ (ostasiatischen Handelskompanie) den Teetrinkern das Tee trinken abzugewöhnen und diesen heimische Tees und Gebräue schmackhaft zu machen.
Die Bevölkerung reagierte auf das Teeverbot aber mit Schmuggel, zivilem Ungehorsam und heimlichem Tee trinken auf diesen Erlass. Nach 2 weiteren Jahren gab Friedrich der zweite den Wiederstand gegen das Tee trinken auf und ließ seine ostfriesischen Untertan das „chinesische Drachengift“ wieder trinken. Der Teeimport aus China fand wieder auf offiziellem Wege statt. Seitdem ist die Teekultur in Ostfriesland fest verwurzelt und sie haben sich auch durch folgende Teeknappheiten durch Kriege usw. nicht vom Tee trinken abhalten lassen.
Woraus besteht Ostfriesentee?
Der Ostfriesentee ist eine kräftige Schwarzteemischung, welche aus insgesamt bis zu 10 verschiedenen Schwarzteesorten besteht. Führend ist allerdings Schwarztee aus Assam, aber auch Tee aus Ceylon und Afrika. Die Sorten Java, Sumatra und Darjeeling werden ebenfalls gerne genommen.
Das passende Teegeschirr
Um ostfriesischen Tee richtig genießen zu können werden natürlich auch die passenden Trinkbehältnisse benötigt. Als die „Niederländische - Ostindien – Kompanie“ erstmalig Porzellan nach Europa importiert hat, erwies sich dieses als sehr geeignet für Tee. Die Nachfrage nach Porzellan stieg und es fingen verschiedene Länder an Porzellan nach Europa zu importieren.
Friedrich der Große gründete die „Emder Ostasiatische Handelskompanie“ und importierte erhebliche Mengen an Porzellan aus China nach Emden. Das Porzellan wurde dort mit der Zeit an den europäischen Geschmack angepasst. 1709 gelang es erstmalig auch in Deutschland Porzellan herzustellen, seitdem ist das deutsche Porzellan auch sehr begehrt bei den Ostfriesen.
Ein Teeservice umfasst mittlerweile eine Teekanne, ein Stövchen, kleine dünnwandige Porzellantassen mit Unterteller, Teelöffel, ein Sahnelöffel, eine Zuckerzange für Kluntje (Kandis), ein Sahnegießer, eine Schale für Kluntje und ein Teesieb.